Lernen an außerschulischen Orten – Erzieherklasse besucht Kunsthalle
An einem Donnerstag traf sich eine Abschlussklasse der Erzieherausbildung nicht wie sonst im Klassenraum der Helen-Keller-Schule in Weinheim, sondern vor der Kunsthalle in Mannheim. Schon die Architektur des 2017 fertiggestellten Hector-Baus ist eine Besonderheit, wie Tanja Martin, die begleitende Kunstlehrerin, betonte. Ihre Erläuterungen lenkten die Aufmerksamkeit der Azubis schon beim Betreten des Gebäudes auf die besonderen architektonischen Merkmale wie das umhüllende, bronzefarbene Metallgewebe und auch das lichtdurchflutete Atrium fiel sofort ins Auge. Frau Martin gab eine erste Führung und machte Station an ausgewählten Kunstwerken, wo die Schülerinnen Ideen entwickeln, wie Kinder an Kunst herangeführt werden können. Die Lichtinstallation im Durchgang zum Altbau von James Turell beeindruckte alle. „Der große Fisch“ des rumänischen Künstlers Constantin Brancuçi begeisterte insbesondere eine Schülerin mit rumänischen Wurzeln, und spätestens die Skulptur „Inferno“ von Rebecca Horn bestehend aus 11 Metallbetten und 4 Geigen zog alle in ihren Bann – auch wenn die Meinungen über die Wirkung des Kunstwerkes auseinander gingen. Die anschließende Führung einer Museumspädagogin der Kunsthalle inspirierte zu weiteren Ideen für die Umsetzung mit Kindern, die die angehenden Erzieherinnen im anschließenden Workshop selbst ausprobieren konnten. Die Ateliers der Kunsthalle, deren Besuch den Gruppen vorbehalten sind, die ein Angebot gebucht haben, sind schon wegen des Ausblicks auf den Wasserturm sehenswert. Hier wird besonders deutlich, dass das Drahtkettseilgeflecht, welches die Kunsthalle umhüllt, von innen durchsichtig und fragil ist, während es von außen robust und schützend wirkt. Am Ende waren sich alle sicher: Dieser Tag hallt nach. Nicht nur die Kunsthalle, sondern auch andere Museen sind Besuche wert und es lohnt sich, Kindern einen Zugang zur Welt der Kunst zu ermöglichen. (Nick)
Fotos: Besuch in der Kunsthalle Mannheim