Beteiligungsworkshop zur Digitalen Zukunft am beruflichen Schulzentrum
Einen ganzen Tag lang warfen 41 Schülerinnen und Schüler der drei beruflichen Schulen einen Blick in die digitale Zukunft des beruflichen Schulzentrums und beschäftigten sich mit Gelingensfaktoren für guten digitalen Unterricht. Eingeladen zu dieser Zukunftswerkstatt hatten Betriebsleiter Rudolf Fickinger, Geschäftsbereich IT des Eigenbetrieb Bau, Vermögen und Informationstechnik (EBVIT) und Silke Endres, Projektleiterin bei EBVIT. Auch Abteilungsleiter Thomas Jödicke, IT Schulen (EBVIT), sowie Amtsleiter Matthias Köpfer, Amt für Schulen, Kultur und Sport vom Rhein-Neckar-Kreis waren anwesend. Alle sahen dem Tag mit großer Spannung entgegen, denn es galt, gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern, deren Schulleitungen und Netzwerkbetreuern Wünsche und Erwartungen zu formulieren, um die digitale Weiterentwicklung der drei beruflichen Schulen des Rhein-Neckar-Kreises voranzutreiben. Dabei war es dem Organisationsteam wichtig, Sichtweisen und Bedarfe der Beteiligten zu hören, visionäres Denken zuzulassen und eine tragfähige Zukunftsvision zu entwerfen.
Der Tag startete mit der wichtigen Frage „Warum gibt es Schule?“ Schnell war klar, dass Wissensvermittlung zwar eine zentrale, aber nicht die einzige Aufgabe von Schule ist, sondern dass der Schulbesuch auch für sie soziale Einbindung in die Gesellschaft und die Weiterentwicklung personaler Kompetenzen wichtig ist. Nun betrachteten die Teilnehmenden die verschiedenen Dimensionen einer digitalen Schule, z.B. Datenschutz, zuverlässige Infrastruktur, rechtliche Fragen und digitale Kompetenzen des Einzelnen. Schnell kam es zu ersten Diskussionen, unter welchen Umständen der Einsatz digitaler Medien und Apps im Unterricht gewinnbringend ist und wann nicht. Danach galt es, auf die digitale Ausstattung der Schulen zu schauen. Da alle drei Schulen des beruflichen Schulzentrums ihre Klassen bereits nahezu flächendeckend mit Ipads ausgestattet haben, war der Wunsch nach der richtigen Hardware nebensächlich. Alle waren sich allerdings einig, dass das Internet eine zentrale Rolle spielt und es somit eine grundlegende Voraussetzung für digitale Schulunterricht ist, dass das Internet zuverlässig funktioniert. Auch der konkrete Wunsch nach genug Steckdosen in jedem Klassenzimmer wurde von vielen Seiten geäußert. Außerdem wünschten sich die Schülerinnen und Schüler einen stabilen Cloud-Zugang, um Daten sichern zu können. Die Frage nach vorbildhaften digitalen Formaten offenbarte die Schülersicht: Der Youtube-Kanal Lehrerschmidt wurde als inhaltlich vorbildhaft eingestuft, die App Goodnotes wurde als hilfreich fürs digitale Arbeiten empfunden. Auch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) gehört für die Schülerinnen und Schüler zur digitalen Schule der Zukunft und sie wünschen sich, den Umgang mit KI auch in der Schule zu lernen. Chat GPT ist das Programm, dass die Anwesenden am häufigsten nutzen. Auch den Umgang mit Basic-Programmen wie Word, Powerpoint und Excel wollen die Schülerinnen und Schüler lernen. Dass beim Einsatz digitaler Geräte die Gefahr steigt, sich im Unterricht ablenken zu lassen, wurde von den Anwesenden durchaus realistisch eingeschätzt. Auch die Problematik, dass in Klassenarbeiten und Prüfungen ja noch auf Papier geschrieben werden müsse und es deshalb sinnvoll sei, trotz Ipad auch regelmäßig handschriftlich zu schreiben, wurde von den jungen Menschen angesprochen.
Die Lehrkraft hat für die Schülerinnen und Schüler übrigens immer noch einen wesentlichen Anteil am Erfolg: Apps und Erklärvideos sollen die Lehrkraft nicht ersetzen, sondern den Unterricht ergänzen. Eine gute Erreichbarkeit der Lehrkraft durch funktionierende und leicht verständliche Messengerdienste wird gewünscht.
Im letzten Teil der Veranstaltung wurden konkrete Verbesserungsvorschläge und Anregungen für die einzelnen Schulen gesammelt, um diese gezielt in der digitalen Entwicklung voranzubringen und weiterzuentwickeln. Alle Anwesend bestätigten, dass die Veranstaltung ein wichtiger Schritt in die digitale Zukunft der Schulen war und der Wunsch nach Wiederholung wurde laut. Erste Maßnahmen wurden direkt in der folgenden Woche umgesetzt. (Nick)
Fotos: Taha Gündogdu