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Kindheit

Helen Keller wurde am 27. Juni 1880 in Tuscumbia, Alabama, USA, geboren. Man hat nie erfahren, an welcher Krankheit sie mit 19 Monaten litt. Aber als das Fieber zurückging, verlor sie ihre Sehkraft und kurz darauf ihr Gehör.
Während der Kindheit lernte sie etwa 60 Zeichen zur Kommunikation, z.B. " Brille" bedeutete "Vater". Sie konnte sich zwar notdürftig verständigen, aber ihre Frustration wuchs. Im Sommer 1886 wandten sich ihre Eltern verzweifelt an Alexander Graham Bell - der Erfinder des Telefons -, der sie an das Perkinsche Institut in Boston verwies. Dessen Direktor, Herr Anagos, vermittelte sie an Annie Mansfield Sullivan. Sie kam am 3. März 1887 als Lehrerin zu den Kellers. Helen gab ihr den Spitznamen "Teacher". 

Gleich bei ihrer Ankunft begann sie mit der Erziehung. Sie brachte Helen eine Puppe mit und buchstabierte ihr das Wort in die Hand. Dieses Fingerspiel interessierte Helen und sie lernte rasch neue Worte.

Teacher, die es als ihre Lebensaufgabe betrachtete, Helen zu erziehen, sah, daß es viel Disziplin und Strenge - auch im Familienkreis - erforderte. Sie wohnte mit Helen für einige Zeit separat in einem Gartenhäuschen, erzog sie streng und brach ihren beinahe störrischen Widerstand. Nach einiger Zeit war Helen auch bereit, Zärtlichkeiten zu akzeptieren. Teacher erklärte ihr mit Hilfe des Fingeralphabets Dinge und Vorgänge der Natur. Helen sog alles wißbegierig auf.

Mit Hilfe von Buchstabenschablonen aus Holz lernte sie schreiben:

Im Mai 1888 reiste sie mit dem Zug nach Washington und wurde von Präsident Cleveland im Weißen Haus empfangen. Größeren Eindruck auf sie machte allerdings das Blindeninstitut in Boston, da sie jetzt mit sehr viel mehr Menschen kommunizieren konnte.