Die zweite Woche ist um! Diese Woche war wirklich sehr interessant und schön zugleich. Ich habe einige neue Bekanntschaften gemacht und habe noch mehr in Tønsberg gesehen.
Die Kindergartenzeit war lustig wie immer. Die Kinder haben die Motivation, mir die norwegische Sprache beizubringen, nicht verloren. Es ist tatsächlich sogar viel lustiger geworden. Sie rennen ständig zu mir und stellen mir Fragen. Langsam verstehe ich immer mehr und die Sprachbarriere nimmt ab. Ich möchte damit nicht sagen, dass ich langsam Norwegisch kann. Ich verstehe viel mehr einzelne Wörter, die sich zusammenfügen lassen. Höre ich ein Satz mit dem Wort "ikke", weiß ich, dass es ein Satz ist, der aussagt, dass etwas nicht sein soll oder nicht ist. Je nach Zusammenhang. Naja, Schluss mit Unterricht. Was gab es diese Woche denn so spannendes zu erleben?
Die Vorschule.
Auch in Norwegen gibt es Vorschüler. Es sind 10 Kinder. Wir hatten gemeinsam einen Ausflug zu einem Naturreservat. Dort gibt es sehr viele verschiedene Vogelarten. Auf dem Weg dahin gab es ein kleines Minispiel für die Kinder. Auf den Bäumen gab es verschiedene Arten von Vögel, die aus Holz geschnitzt sind. Die Aufgabe war es, die Vögel zu entdecken und zu benennen.
Dort angekommen gab es ein Vortrag über Hummeln. Dazu gab es auch noch Minispiele. Es war spannend, die verschiedenen Arten der Hummeln kennenzulernen. Zudem musste man eine eigene Hummel aus Papier selbst zusammenlegen. Danach gab es Freispiel und Hotdogs. Es gab Mini Dinosaurier zu entdecken! Hotdogs sind etwas ganz spezielles in Norwegen.
Der 17. Mai
Der 17. Mai ist der Geburtstag von Norwegen. Ich zitiere aus einer Seite:
"An diesem Tag gedenken die Norweger*innen der Unterzeichnung der norwegischen Verfassung, weshalb man den Tag auch als Verfassungstag bezeichnet. Die Verfassung, die am 17. Mai 1814 in Eidsvoll unterschrieben wurde, war für das Land ein wichtiger Schritt in Richtung Unabhängigkeit."
Es ist also ein sehr wichtiger Tag für Norwegen und das hat sich auch sehr spüren lassen. Da dies logischerweise ein gesetzlicher Feiertag ist und der Kindergarten an dem Tag zu hat, haben wir am 16. Mai im Kindergarten gemeinsam gefeiert. Wir haben einen Zug gebildet und sind mit Flaggen und Musik über den Block gelaufen. Ms. Britt Elin hat mir sogar eine norwegische Flagge geschenkt.
Am 17. Mai bin ich mit einem Mitbewohner in die Stadt gefahren und haben uns den langen Zug angesehen. Der erste Zug war zum Großteil von Schülern aller Altersklassen. Ein zweiter Zug sollte angeblich abends gewesen sein. Diesen habe ich jedoch nicht besucht. Alle Menschen waren an dem Tag draussen, was nicht üblich ist für Norwegen. Eigentlich sind die Norweger sehr schüchtern und bleiben in ihren Häusern. Die Stadt hat richtig gelebt. Auch die Tage danach war die Stadt voller Leben. Für den Geburtstag gibt es etwas, was man sich anzieht. Sie nennen es "Bunad". Mir wurde erzählt, dass das Bunad der Frauen sehr teuer ist. Sie wird von der Familie von Jahr zu Jahr weiter geschmückt und aus bestimmten Stoffen hergestellt. Zudem sind alle Schmuckstücke am Kleid Echtsilber und Echtgold. Da kann der Preis gerne auf einen 5-stelligen Eurobereich gehen.
Nachdem der Zug vorbei war, bin ich mit Fabio, meinem Mitbewohner, auf den Berg zum Turm gelaufen und haben uns dort mit einem seiner Freunde getroffen. Die Aussicht ist wie immer sehr schön. Später habe ich mich mit jemandem getroffen, die sehr viele Studierende kennt. Sie wohnt in einem Universitätsviertel. Die Studierenden sind in Norwegen auch sehr partyfreudig. Sie geben dafür auch sehr gerne sehr viel Geld aus, um sich beispielsweise einen Partybus zu finanzieren. Sie können sich das eher leisten, da sehr viele Studiengänge in Norwegen kostenlos sind.
Am Samstag, den 18. Mai gab es ein Dive Turnier, oder so. Es waren jedenfalls sehr viele Leute, die mit Posen in den Hafen gesprungen sind. Die restliche Wochenendzeit habe ich dann einfach nur zum Entspannen und Lernen genutzt.